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Dynavector

Wenn Ortofon der VW unter den Tonabnehmern ist, dann ist Dynavector der Maserati. Schon seit über 40 Jahren machen die Japaner nichts anderes als feinste Moving-Coil-Tonabnehmer zu bauen. Ganz selten werden sie sich selbst untreu und entwickeln mal eine Phonovorstufe oder einen Tonarm wie den DV 505 – der dann natürlich weltweit sofort Maßstäbe setzt. Es ist ihre Beharrlichkeit, die die Japaner auszeichnet: nur selten machen sie wirklich Neues, sondern verbessern permanent das Bewährte.Und so ist das Dynavector Programm im Laufe der Zeit auch nicht sonderlich groß geworden: Es umfasst heute insgesamt acht MC-Tonabnehmer (einer davon ist ein Mono-Abtaster), einen Tonarm, einen Plattenspieler (von Well Tempered Lab für Dynavector gebaut) sowie zwei Phonovorstufen. Alles natürlich immer und immer wieder verfeinert. Der legendäre Tonarm DV 505 heißt jetzt übrigens DV 507 Mk II und hat bis zu dieser Variante viele, viele Verbesserungsstufen durchlaufen...
Excalibur-Green-in_Tonarm

Excalibur

Die Entstehung der Excalibur Tonabnehmer ist eine schöne Geschichte von viel Initiative und Passion. Der deutsche Vertrieb des britischen Analog-Spezialisten Rega, die TAD in Aschau, bat die Briten über Jahre, ihnen doch eine Reihe Oberklasse-MCs zu fertigen, mit denen man auch die besseren Rega-Laufwerke bestücken könnte. Doch es geschah nichts. Und so nahm Paula Knorn, die Geschäftsführerin von TAD, die Geschicke selbst in die Hand. Und das ging wie folgt: Ein japanischer Meister sorgt für die Basis und die Produktion. Der deutsche Produktdesigner und Analog-Entwickler Helmut Thiele entwarf den resonanzoptimierten Systemkörper und das charakteristische Äußere und eine TAD-Crew aus erfahrenen Analog-Spezialisten und befreundeten Händlern übernahm das finale Klangtuning.Der Prozess dauerte lang, war aber sehr erfolgreich. Im ersten Anlauf entstanden drei exzellente Moving-Coil Tonabnehmer im Bereich zwischen 500 und 700 Euro – das Excalibur Green, das Blue und das Black – von denen keines die alt-eingesessenen Mitbewerber fürchten muss. Deutsche Ideen und ein klarer Blick für das, wie so ein Tonabnehmer beschaffen sein mus, und die bekannt penible japanische Produktion führen hier zu einem außerordentlich überzeugenden Ergebnis.

SME

Die Scale Model Equipment (SME) Company, 1946 von Alastair Robertson-Aikman gegründet, hatte sich auf das Kleine spezialisiert. Besondere Teile, bei denen es auf allerhöchste Perfektion ankommt. Richtig: wir sprechen vom Militär. SME produzierte Spezialmechanik für Ihre Majestät Luftwaffe und für die Unterseeboote der Marine. Aber auch für die Auto-Industrie und für Atomkraftwerke.Und doch schlug auch in der Brust von Alastair Robertson-Aikman ein friedliches, highfideles Herz. 1959 entwickelte er – natürlich unter den gleichen Ansprüchen wie die Zulieferteile für die Air Force – einen Tonarm. Eigentlich für sich selbst. Aber das Ding war zu gut und seine Qualität sprach sich schnell herum, sodass er – quasi noch im Kindesalter des High End – bereits 25 Tonarme pro Woche produzieren ließ. Analog wurde das zweite Standbein von SME.Doch wie immer bei den Engländern: Man ließ sich Zeit. 1962 kam die Serie 2 auf den Markt, 1977 die Serie 3, 1986 die Serie V, 1988 die Serie 300 und 1991 mit dem Modell 30 der erste Plattenspieler. In der ganzen Zeit lief natürlich das Hauptgeschäft mit der Army, mit Rolls Royce & Co. immer weiter. Diese Partner hatten bei der Abnahme eine Null-Toleranz; weshalb SME selbstverständlich nach ISO 9001 zertifiziert ist – ein sehr teures Unterfangen. Aber es zwingt die Briten förmlich, ihre Tonarme und Plattenspieler mit eben dieser höchstmöglichen Präzision aufzubauen. Kein Wunder, dass der Ruf von SME über all die Jahre so gut ist. Aber wo schlägt nun das Herz von SME höher? Bei der Army oder beim HiFi? Nehmen wir diese Botschaft als Antwort: 2017 kaufte SME einen der schrulligsten (natürlichen englischen) Plattenspielerhersteller überhaupt: Garrard. Mit ihren Reibrad-Laufwerken sind das echte Sonderlinge. Aber ausgesprochen sympathisch.