ArchivPlattenspieler

Bauer Audio dps

Bauer Audio

Bauer Audio ist der vielleicht ungewöhnlichste Anbieter im Giese Highfidelity -Programm. In einer ebenso kleinen wie bezaubernden Manufaktur im Münchener Süden fertigt Willibald Bauer mit wenigen Spezialisten ein überschaubares Programm wirklich feinen HiFis: seine Lautsprecher und seinen dps. Das Kürzel steht für „der Plattenspieler“ und ist ernst gemeint: es gibt nur den einen im Programm und für viele Fans ist es auch der beste, den man für Geld und gute Worte erstehen kann. Dass Bauer Audio mittlerweile auch seinen eigene Tonarm und eine exzellente Phonostufe fertigt, zeigt den Tiefgang der Fertigung.Willibald Bauer, der selbst ein Ladenlokal in München betreibt, ist ein absoluter Analogspezialist und hat im Laufe seiner Zeit genau hingeschaut und hingehört, was man besser oder schlechter machen kann. Und der Firmenchef ist jemand, der abgehoben teures High End nicht ausstehen kann. Komponenten von Bauer Audio sind deshalb auf ihre Art immer sehr gradlinig konstruiert und eigentlich auch moderat bepreist.

Dynavector

Wenn Ortofon der VW unter den Tonabnehmern ist, dann ist Dynavector der Maserati. Schon seit über 40 Jahren machen die Japaner nichts anderes als feinste Moving-Coil-Tonabnehmer zu bauen. Ganz selten werden sie sich selbst untreu und entwickeln mal eine Phonovorstufe oder einen Tonarm wie den DV 505 – der dann natürlich weltweit sofort Maßstäbe setzt. Es ist ihre Beharrlichkeit, die die Japaner auszeichnet: nur selten machen sie wirklich Neues, sondern verbessern permanent das Bewährte.Und so ist das Dynavector Programm im Laufe der Zeit auch nicht sonderlich groß geworden: Es umfasst heute insgesamt acht MC-Tonabnehmer (einer davon ist ein Mono-Abtaster), einen Tonarm, einen Plattenspieler (von Well Tempered Lab für Dynavector gebaut) sowie zwei Phonovorstufen. Alles natürlich immer und immer wieder verfeinert. Der legendäre Tonarm DV 505 heißt jetzt übrigens DV 507 Mk II und hat bis zu dieser Variante viele, viele Verbesserungsstufen durchlaufen...

SME

Die Scale Model Equipment (SME) Company, 1946 von Alastair Robertson-Aikman gegründet, hatte sich auf das Kleine spezialisiert. Besondere Teile, bei denen es auf allerhöchste Perfektion ankommt. Richtig: wir sprechen vom Militär. SME produzierte Spezialmechanik für Ihre Majestät Luftwaffe und für die Unterseeboote der Marine. Aber auch für die Auto-Industrie und für Atomkraftwerke.Und doch schlug auch in der Brust von Alastair Robertson-Aikman ein friedliches, highfideles Herz. 1959 entwickelte er – natürlich unter den gleichen Ansprüchen wie die Zulieferteile für die Air Force – einen Tonarm. Eigentlich für sich selbst. Aber das Ding war zu gut und seine Qualität sprach sich schnell herum, sodass er – quasi noch im Kindesalter des High End – bereits 25 Tonarme pro Woche produzieren ließ. Analog wurde das zweite Standbein von SME.Doch wie immer bei den Engländern: Man ließ sich Zeit. 1962 kam die Serie 2 auf den Markt, 1977 die Serie 3, 1986 die Serie V, 1988 die Serie 300 und 1991 mit dem Modell 30 der erste Plattenspieler. In der ganzen Zeit lief natürlich das Hauptgeschäft mit der Army, mit Rolls Royce & Co. immer weiter. Diese Partner hatten bei der Abnahme eine Null-Toleranz; weshalb SME selbstverständlich nach ISO 9001 zertifiziert ist – ein sehr teures Unterfangen. Aber es zwingt die Briten förmlich, ihre Tonarme und Plattenspieler mit eben dieser höchstmöglichen Präzision aufzubauen. Kein Wunder, dass der Ruf von SME über all die Jahre so gut ist. Aber wo schlägt nun das Herz von SME höher? Bei der Army oder beim HiFi? Nehmen wir diese Botschaft als Antwort: 2017 kaufte SME einen der schrulligsten (natürlichen englischen) Plattenspielerhersteller überhaupt: Garrard. Mit ihren Reibrad-Laufwerken sind das echte Sonderlinge. Aber ausgesprochen sympathisch.