ArchivKompaktboxen

DALI

Der dänische Lautsprecherhersteller DALI hat mit dem exzentrischen Maler nichts zu tun. Der Name steht für Danish Loudspeaker Industries und wurde 1983 als Zulieferer der mächtigen skandinavischen Fachhandelskette HiFi Klubben gegründet. Damals war das Ziel klar: man wollte den Kunden möglichst gut klingende Lautsprecher für möglichst wenig Geld bieten. Auf der Strecke bleiben damals Aspekte wie gefälliges Design oder perfekte Verarbeitung.Doch die Geschäftsleitung löste sich von den HiFi Klubben und entwickelte die Firma im eigen Sinn weiter – zu einem Anbieter, der in allen relevanten Preisklassen ein enorm breites, günstiges und attraktives Angebot hat: DALI Lautsprecher sehen selbst bei kleinsten Preisen immer tiptop aus und klingen in der Regel deutlich teurer als sie tatsächlich sind.Diese hervorragende Performance liegt an der guten Zusammenarbeit dänischer Firmen untereinander. Denn zufälliger Weise sind ja die bekanntesten Hersteller von Hoch-, Mittel- und Tieftönern fast allesamt dänischen Ursprungs (Peerless, Scan Speak, Vifa). Zu diesen Firmen pflegt die Entwicklungsabteilung traditionell beste Kontakte und so haben DALI-Lautsprecher in der Regel eine exzellente Treibertechnik eingebaut.Und weil auch die Kontakte zu Elektronikherstellern ebenfalls sehr gut sind, ist DALI mittlerweile auch mit einen kleinen, aber Programm an Bluetooth-Speakern am Markt. Ach das ist natürlich kein Boomboxen-Sound, sondern ernstzunehmendes HiFi im smarten Gewand.
T+A PA2500 R

T+A

Würde T+A an die Börse gehen, es würde unter den deutschen Herstellern sicherlich das beste Ranking bekommen. Dem mittelständischen Unternehmen aus dem westfälischen Herford macht in Bezug auf Verlässlichkeit und technische Innovation kein Mitbewerber etwas vor. Es liegt an der Ernsthaftigkeit des HiFi-Vollsortimenters, jedem interessanten HiFi-Thema immer auf den Grund zu gehen. Dafür gönnt sich T+A eine ungewöhnlich große Entwicklungsabteilung, in der auch die Software (die andere oft nur zukaufen) natürlich selbst geschrieben wird. Bei keinem anderen deutschen HiFi-Hersteller ist die Fertigungstiefe so hoch und das Wissen so groß.Kein Wunder also, dass T+A auch etliche Patente hält; mit dem Solitaire A2D wurde 1995 sogar der erste voll digital geregelte Aktivlautsprecher auf dem Weltmarkt vorgestellt. Ein weiterter High-End-Coup war die Einführung der Hochvolt- (HV-) Komponenten, bei denen die interne Spannung deutlich höher liegt, als bei klassisch konstruierten Modellen. Der Aufwand ist hoch, aber dafür ist auch der Dynamikbereich um einiges größer. Diese T+A-Spitzen-Komponenten aber liegen dann schon im fünfstelligen Bereich.Doch neben all der klanglichen und technischen Kompetenz hat T+A auch bei der Optik in den meisten Fällen ein sehr sicheres Händchen bewiesen. Spätestens mit dem Aufkommen der flachen R-Serie gelten die Westfalen als ungekrönte Design-Nachfolger von Braun. Allerdings sind die T+A-Komponenten doch noch um einiges solider gefertigt – natürlich in house.
Raidho bei Alex Giese Hannover

Raidho Acoustics

Raidho, so besagt die Firmenlegende, bedeutet so etwas wie „Fortschritt“. Und tatsächlich hat Raidho Acoustics etwas sehr Fortschrittliches in den Genen. Beispielsweise den eigenen Bändchenhochtöner, der sicherlich mit zu dem Besten gehört, was der HiFi-Markt derzeit bietet. Noch mehr Fortschritt aber bietet die enge Zusammenarbeit von Raidho Acoustics mit dem Technologischen Institut der Universität Arhus.Die Wissenschaftler der Uni haben ein Verfahren entwickelt, wie man mit einem Teilchenbeschleuniger (die meisten kennen den großen Beschleuniger im CERN in Genf) Lautsprechermembranen mit Diamantpartikeln beschießen und so veredeln kann. Mit diesem Verfahren lassen sich Diamant-Membranen von bislang unerreichter Größe erstellen.Denn bislang kennen wir Diamanten im HiFi nur als Konusmaterial für Hoch- oder – ganz selten – für Mitteltöner. Und das ist kein Marketing-Gag wie etwa Swarowski-Diamant-besetzte Plattenspieler, sondern bringt akustisch eine Menge. Doch über eine Membranfläche von mehr als 5 Zentimeter kam man bislang nicht hinaus.Mit dem Verfahren der Uni Arhus sind ganz andere Größen möglich: der größte Treiber, ein Tiefmitteltöner, hat einen Durchmesser von fast 20 Zentimetern, wird aber ausschließlich im Flaggschiff D-5.1 eingesetzt. Doch das wird sich sicherlich bald ändern. Übrigens: Dieses deutlich klangsteigernde Wissen nutzt Raidho Acoustics bislang exklusiv...Aber nicht nur die Lautsprecher mit Diamant-Membranen klingen überragend, auch die "klassischen" Modelle zeichnen sich durch den Raidho Acoustics Klang aus: also extreme Tiefenabbildung und selbst die kleinste Kompakte macht einen erstaunlich satten Bass.Und was die Lautsprecher von Raidho Acoustics ebenfalls auszeichnet: Die Gehäuse im Danish Design sind von der Verarbeitung her ein Traum und genügen nicht nur optisch höchsten Ansprüchen, sondern sind dank der schrägen, mehrteiligen Metallschallwand auch akustisch das Optimum.
Martin Loagan ESL Expression

Martin Logan

In den Jahren 1950 – 1970 war Quad der Marktführer bei elektrostatischen HiFi-Lautsprecher. Heute ist es – unangefochten – Martin Logan. Die beiden Gründer Gayle Martin Sanders und Ron Logan Sutherland verstanden früh die Vorteile dieses Schallwandler-Prinzips – nämlich diese einzigartige Transparenz, die plastische Darstellung und die Natürlichkeit der Wiedergabe. Aber gerade in den Anfangsjahren waren auch die Probleme enorm: die geringe Belastbarkeit, die eng gerichtete Abstrahlung und die hoher Spannung, unter die die Folie gestellt werden musste.Nach und nach wurde jedes dieser Probleme gelöst. Der vielleicht wichtige Fortschritt war die Kombination mit einem klassischen (dynamischen) Tieftönern. Diese Hybrid-Konstruktion aus dynamischem Bass und elektrostatischem Mittelhochtonpanel erhöhte nicht nur die Belastbarkeit und das Bass-Potenzial erheblich – auch die Aufstellung im Raum wurde dadurch sehr viel einfacher. Im Lauf der Zeit begannen die Martin Logan Ingenieure mit eingebauten Aktiv-Subwoofern zu experimentieren. Heute ist Martin Logan einer der profiliertesten Subwoofer-Anbieter weltweit und mit Hilfe der Aktivtechnik in der Lage, sogar im Bass eine Art Dipol-Abstrahlung zu erreichen. Der Bruch zwischen ESL-Folie und Tieftöner ist einfach nicht mehr zu hörten ist.Der zweite wesentliche Schritt bei Martin Logan war die Krümmung des Panels. Das führt zu einer breiteren Abstrahlung im Mittelhochtonbereich, sodass der so genannte Sweet Spot, der Platz, an dem man optimal hört, deutlich größer wurde. Und auch die Sache mit der Hochspannung bekamen die Amerikaner in den Griff. Gefahr bestand eigentlich nie, aber nun ist die Spannung noch einmal deutlich reduziert.Wer die Martin Logan Modelle von früher gegen die aktuellen ESL 13A, ESL 11A & Co anhört, wird erstaunt über so viel klanglichen Fortschritt sein. Denn bei Martin Logan wurde nicht nur die Technik besser, auch die Produktion ist mittlerweile auf höchstem Niveau, sodass auch die Abweichungen unter den Lautsprechern sehr gering sind. Faszinierende Schallwandler waren die Martin Logan ESL schon immer, lange Zeit aber nur etwas für echte High-End-Freaks. Heute sind diese fast durchsichtigen Panele klanglich so ausgereift und auch optisch so attraktiv, dass sie jedes Wohnzimmer schmücken.
Leema Elements CD-Player Vollverstärker Integrated Amplifier

Leema Acoustics

Der britische Hersteller Leema Acoustics ist noch vergleichsweise jung. Im Jahr 1998 starteten die ehemaligen BBC-Ingenieure Lee Taylor und Mallory Nicholls ein Forschungsprojekt, um einen optimalen Miniaturlautsprecher für das Studio zu schaffen. Dafür entwickelten sie neue Werkzeuge, Modelle und andere Herangehensweisen. Es entstand der Xen Micro Monitor.Das Projekt wurde ein Erfolg. Inspiriert von der überwältigenden Resonanz auch von Profis auf den Xen Micro Monitors, gründeten Lee und Mallory Leema Acoustics, um weitere Lautsprecher, aber auch elektronische Komponenten nach ihren Vorstellungen zu entwickeln. Die Einführung des Tucana-Vollverstärkers festigte den Ruf als Hersteller von Audiokomponenten im gehobenen HiFi.Im Jahr 2014 schloss sich Leema Acoustics nach einer mehrjährigen engen Zusammenarbeit mit Davlec Ltd zusammen, einem etablierten walisischen Elektronikhersteller mit Erfahrung in einer Vielzahl von Nischenmärkten. Diese Zusammenarbeit ermöglichte Leema, die nächsten Schritte zu machen – zum Beispiel die Einführung neuen Essential- und Elements-Linien. Dahinter verbergen sich Mini- oder Midsize-Komponenten, die aber – ganz im Sinne des Leema Acoustics Anspruchs – überragend gut sind.
KEF Lautsprecher Blade

KEF

KEF war lange Zeit der klingendste Name im Bereich der HiFi-Lautsprecher. Gegründet in den frühen 60er Jahren, lieferten sich die Briten einen harten Konkurrenzkampf mit den fast benachbarten Mitbewerbern von B&W – den sie aber lange Zeit für sich entscheiden konnten; die enge Nähe zur BBC und zu den Universitäten sicherte den Briten stets einen Technologievorsprung. Und immerhin beschäftigte man einen der Väter der modernen Lautsprechermesstechnik, nämlich Dr. Richard Small, bis 1993 als Teil des Entwickler-Teams.Ende der 1980er Jahre vollzog KEF einen radikalen Schritt und fokussierte seine Entwicklungen auf koaxiale Treiber: Tiefmitteltöner mit mittig eingesetzten Hochtönern. Uni-Q heißt dieser Spezialtreiber bei KEF und ist mittlerweile zum Markenzeichen des englisch-chinesischen Lautsprecherspezialisten geworden. Englisch-chinesisch? Genau. 1992 kaufte sich die Hongkong-chinesische Gold-Peak-Group ein und gab der Lautsprecher-Manufaktur neuen Schwung und neue Möglichkeiten.Der Einstieg der Chinesen erwies sich als Glücksfall. Mit ihnen kamen modernste Fertigungsprozesse und vor allem der Sinn für das besondere Design: Obwohl bei KEF in Maidstone eine ausgewachsene Designer-Abteilung sitzt, macht der Lautsprecherspezialist immer wieder einzelne Objekte mit externen Designern. Der große Referenz-Lautsprecher Muon beispielsweise entstand in Zusammenarbeit mit Ross Lovegrove, der auch das Design des Sony Walkman entwarf. Oder die Kopfhörer, die man seit neuerem ebenfalls im Angebot hat. Deren Äußeres entstand bei Porsche Design.Bei KEF kommt also das Beste aus verschiedenen Welten zusammen: über 50 Jahre Akustik-Knowhow, perfekte Produktionsmöglichkeiten und ein stilvoller Hang zu einem immer wieder neuen, urbanen Design.

Gryphon Audio

Hier weist schon das Äußere auf das Besondere hin: Die Komponenten von Gryphon sind groß, sie sind schwarz und sie gehören allesamt zum klanglich Besten dessen, was High End heute bieten kann. Der Kopf hinter dem Marke mit dem Fabelwesen ist Flemming E. Rasmussen, in seinem ersten Leben ein Künstler, der sich aber nach und nach dem ultimativen High End verschrieben hat. Der Anspruch des Dänen ist ultimativ: Es gibt nichts Besseres als Gryphon. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, umgab sich Rasmussen mit den besten Köpfen der dänischen Halbinsel und entwickelte immer mehr Komponenten, die weltweit die HiFi-Tester begeisterten.Gryphon Elektronik-Produkte sind fast immer Dual Mono aufgebaut, das heißt: jeder Kanal ist komplett unabhängig von dem anderen, einschließlich der Netzteile und der Leistungstransformatoren. Alle Komponenten sind typischerweise extrem breitbandig ausgelegt. Und die meisten Verstärkerstufen arbeiten nach dem reinen "Class-A-Betrieb und vermeiden so Übernahmeverzerrungen.Da Rasmussen die Meinung vertritt, dass nur eine komplette Gryphon-Kette perfekt klingen kann, hat er auch Lautsprecher in seinem Programm. Die ersten Modelle entwarf Stehen Duelund, in Dänemark eine Kapazität, der wesentliche Grundprinzipien festlegte, die auch die aktuellen Gryphon Schallwandler in sich tragen. Auf auffälligsten sind die geneigten oder sichelförmigen Schallwände, die dafür sorgen, dass die Signale von Hoch-, Mittel- und Tieftöner zeitgleich am Ohr des Hörers ankommen. Und natürlich sind auch die Lautsprecher von der Verarbeitung her absolut makellos.Und weil Rasmussen nun wirklich nichts dem Zufall überlassen will, gibt es auch höchst ambitionierte Kabel – toll gemacht, aber wie auch alles andere im Gryphon Programm alles andere als billig...
Focal Kanta No 2 Alex Giese

Focal

Wer hätte gedacht, dass ein Carhifi-Fan den highendigen Lautsprechermarkt mal so gekonnt durchrüttelt? Eigentlich war Focal Chef Jaques Mahul ein Freud klassischer Automobile und wollte in ihnen den perfekten Sound erleben – weshalb er entsprechende Treiber entwarf und produzierte. Mit diesen Treibern wurde er in Deutschland zuerst berühmt – als Anbieter von Auto-Lautsprechern, aber auch im Bausatz-Bereich. Schon damals wurde deutlich, wie hoch die Qualität dieser Treiber aus Saint Etienne ist.Mit der Zeit verabschiedete sich Mahul mehr und mehr aus diesen Geschäftsfeldern und legte den Fokus auf Fertiglautsprecher, die er unter dem Namen JM-Lab schon länger vertrieb. Der Durchbruch gelang ihm 1995 durch die beeindruckende Utopia-Serie, mit der er JM Lab auf Augenhöhe der Weltelite hievte.Utopia entwickelte eine enorme Eigendynamik. Zum Einen profitierten auch die kleineren Linien von den technischen Errungenschaften diese Flaggschiff-Serie, zum Anderen aber dokumentierte Utopia auch immer Mahuls Anspruch, vorn mitzuspielen – was sich letztendlich auch im Preis niederschlägt: die aktuelle Focal Grande Utopia EM Evo kostet 180.000 Euro.Utopia war immer etwas teuer. Aber mit Utopia brachte Mahul halt jene Innovationen in den Markt, die Lautsprecher dieser Marke bis heute auszeichnen. Zum Beispiel den Bass mit Elektromagnet (Grande Utopia, Stella Utopia). Oder die Flower-Magnetsysteme mit vielen kleinen kranzförmig angeordneten Magneten. Oder der für Focal heute so typische Beryllium-Hochtöner mit Inverskalotte. Heutzutage nutzten ja viele High-End-Hersteller Beryllium-Kalotten, aber Focal hat fraglos die größte Erfahrung bei der Produktion.Nach einer Übergangszeit ging JM Lab in Focal auf – das war 2005. Heute ist Focal der mit Abstand größte französische Lautsprecherhersteller: mit über 200 Mitarbeitern an verschiedenen Standorten und einer gewaltigen Angebotspalette von Lautsprechern über Soundbars bis hin zu Kopfhörern. Nur im Carhifi spielt Focal so gut wie keine Rolle mehr...