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SME

Die Scale Model Equipment (SME) Company, 1946 von Alastair Robertson-Aikman gegründet, hatte sich auf das Kleine spezialisiert. Besondere Teile, bei denen es auf allerhöchste Perfektion ankommt. Richtig: wir sprechen vom Militär. SME produzierte Spezialmechanik für Ihre Majestät Luftwaffe und für die Unterseeboote der Marine. Aber auch für die Auto-Industrie und für Atomkraftwerke.Und doch schlug auch in der Brust von Alastair Robertson-Aikman ein friedliches, highfideles Herz. 1959 entwickelte er – natürlich unter den gleichen Ansprüchen wie die Zulieferteile für die Air Force – einen Tonarm. Eigentlich für sich selbst. Aber das Ding war zu gut und seine Qualität sprach sich schnell herum, sodass er – quasi noch im Kindesalter des High End – bereits 25 Tonarme pro Woche produzieren ließ. Analog wurde das zweite Standbein von SME.Doch wie immer bei den Engländern: Man ließ sich Zeit. 1962 kam die Serie 2 auf den Markt, 1977 die Serie 3, 1986 die Serie V, 1988 die Serie 300 und 1991 mit dem Modell 30 der erste Plattenspieler. In der ganzen Zeit lief natürlich das Hauptgeschäft mit der Army, mit Rolls Royce & Co. immer weiter. Diese Partner hatten bei der Abnahme eine Null-Toleranz; weshalb SME selbstverständlich nach ISO 9001 zertifiziert ist – ein sehr teures Unterfangen. Aber es zwingt die Briten förmlich, ihre Tonarme und Plattenspieler mit eben dieser höchstmöglichen Präzision aufzubauen. Kein Wunder, dass der Ruf von SME über all die Jahre so gut ist. Aber wo schlägt nun das Herz von SME höher? Bei der Army oder beim HiFi? Nehmen wir diese Botschaft als Antwort: 2017 kaufte SME einen der schrulligsten (natürlichen englischen) Plattenspielerhersteller überhaupt: Garrard. Mit ihren Reibrad-Laufwerken sind das echte Sonderlinge. Aber ausgesprochen sympathisch.